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Modelabel setzt auf Warehouse Management System & Versandsoftware

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Das Modelabel Fynch-Hatton ist mit einem Export-Anteil von 60 Prozent in 55 Ländern vertreten. Jährlich werden 1,9 Mio. Artikel umgesetzt. Versendet werden sie vom Standort im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken, der vom Dienstleister VTS Vetten Textil- und Kontraktlogistik betrieben wird. In das dortige Logistikzentrum hatte Fynch-Hatton 2019 rund 8,4 Millionen Euro investiert, um das Unternehmen für weiteres Wachstum zu rüsten. Auf drei Etagen bietet das Lager jetzt eine Stellfläche von rund 3.400 qm, die für 6.800 unterschiedliche Artikel genutzt wird.

Die hohen Anforderungen des Modelabels Fynch-Hatton an die weltweite Logistik erfüllt VTS Vetten Textil- und Kontraktlogistik mit dem Warehouse Management System und der Multicarrier Versandsoftware von ecovium.

Vier Monate Vorbereitungszeit

„Als wir 2019 für Fynch-Hatton als Kontraktlogistiker gestartet sind, hatten wir nur vier Monate Vorbereitungszeit“, erinnert sich Lars Küppers, Prokurist bei VTS Vetten. Zu den Hauptaufgaben gehörte damals die Integration des neuen Großkunden in das hauseigene Warehouse- und Versandmanagement. Hier vertraut VTS Vetten seit 2006 auf Softwarelösungen von ecovium. Bereits im Rahmen seiner Bachelorarbeit hatte sich Küppers mit der Auswahl des passenden Warehouse Management Systems (WMS) beschäftigt. Die endgültige Entscheidung hing von weiteren Faktoren ab.

„Unsere Ansprechpartner von ecovium waren sehr kompetent und sind mit kreativen Ideen auf uns zugekommen. Außerdem bekam unsere IT-Abteilung einen Schreib- und Lesezugriff, um damit eigene Abfragen aus der Datenbank zu programmieren“, erklärt Küppers die Lieferantenauswahl.

Viele individuelle Anpassungen

Rund 450 Aufträge mit etwa 9.500 Positionen empfängt das WMS an einem durchschnittlichen Tag aus dem ERP-System von Fynch-Hatton. Diese unterteilen sich in Warenein- und Warenausgänge. Im Warenausgang werden 45 Prozent des Volumens durch VTS Vetten kommissioniert, bevor sie versandfertig gemacht werden. 55 Prozent der Aufträge laufen hingegen in einem Cross-Docking-Verfahren. „Das Cross-Docking erforderte eine von vielen individuellen Anpassungen an unserem WMS, die ecovium für unseren Kunden Fynch-Hatton umgesetzt hat“, berichtet Küppers.

Cross-Dock-Aufträge entstehen immer dann, wenn die Business-Kunden von Fynch-Hatton von einem Artikel mehr als 15 Stück bestellen. Die gewünschten Mengen werden dann kundenspezifisch in Asien kommissioniert und in gesonderten Kartons mit einem eindeutigen Identifizierungs-Code nach Mönchengladbach geschickt. Eingelagert werden sie in einem dafür vorgesehenen Hallenbereich, wobei das WMS die genauen Lagerplätze vorgibt. Bei diesem Vorgang werden lediglich die ID-Codes der Kartons gescannt. Die tatsächlichen Artikelmengen werden nicht kontrolliert. Der ID-Code dient ab jetzt zum Verwalten des jeweiligen Cross-Dock-Auftrags. „Diese Funktion hat ecovium speziell für uns realisiert“, stellt Küppers fest. Geöffnet und in einzelne Artikel „zerlegt“ werden die Karton nur in Sonderfällen. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn die Ware vom Kunden nicht abgerufen oder bezahlt wird.

Alias-Adressen für optimierte Laufwege

Sonderfunktionen des WMS spielen aber auch bei den Kommissionier-Aufträgen eine Rolle. So ermöglicht die Software das Einrichten von Alias-Stellplatzadressen, die nicht den realen Fachadressen entsprechen. Dieser Kniff war notwendig, weil die realen Fachadressen einer automatischen Wegeoptimierung im Wege standen. „Die realen Adressen auf den Beschilderungen berücksichtigen nicht den tatsächlichen Laufweg der Kommissionierer, die sich in Gang A in umgekehrter Richtung bewegen als in Gang B“, erläutert Küppers. Vor diesem Hintergrund ändern die Alias-Adressen von Gang zu Gang ihre Laufrichtung.

Zum Standardumfang gehört hingegen das Multi-Order-Picking, bei dem mehrere Kommissionier-Aufträge zu Serien zusammengefasst werden. Bei VTS Vetten sind Kommissionier-Wagen mit zehn Fächern im Einsatz, so dass die bis zu 20 Picker pro Schicht je zehn Aufträge parallel bearbeiten können. Quittiert werden die rund 45 Picks pro Stunde auch hier mit Handscannern von Zebra.

Sobald eine Auftragsserie abgearbeitet wurde, bringt der Picker den Wagen zu einer Packstation. Dort werden die Aufträge in Versandkartons umgeschichtet und noch einmal gescannt. „Diese Kassenfunktionalität ist eine zusätzliche Qualitätssicherung, die uns pro Scan nur rund 1,5 Sekunden Zeit kostet“, betont Küppers.

Bewährte Schnittstelle

An den Packstationen tritt auch die Multicarrier-Versandsoftware V-LOG in Aktion, die ebenfalls von ecovium stammt. „V-LOG war damals die beste Lösung am Markt und außerdem gab es bereits eine bewährte Schnittstelle zum WMS, was uns die Implementierung wesentlich vereinfacht hat“, so Küppers.

Der Mitarbeitende an der Packstation muss lediglich den Barcode des Lieferscheins scannen, damit V-LOG das passende Etikett für den jeweils hinterlegten Frachtführer generiert und ausdruckt. Mehr als 300 Frachtführer sind an die Software angebunden, darunter große KEP-Dienstleister wie DHL, DPD, GLS und Hermes sowie regionale Frachtführer wie die Österreichische oder Schweizer Post. Auf Speditionen wie Schenker sowie Sonderdienstleister wie Hängewarenversender kann ebenfalls zugegriffen werden. Paketscheine, Frachtbriefe und Ladelisten erstellt die Lösung nach den Vorgaben des jeweiligen Frachtführers und übermittelt alle Dokumente gedruckt und als EDI-Daten.

Zollprozesse digitalisieren

Auch Zolldokumente lassen sich mit der Versandsoftware erzeugen und verwalten. Diesbezüglich arbeitet VTS Vetten gemeinsam mit ecovium an einer weiteren individuellen Anpassung: „Künftig wollen wir den Verzollungsprozess noch besser integrieren und weitgehend digitalisieren“, erklärt Küppers, der damit vor allem die Ausfuhren nach England vereinfachen will. Großbritannien sei schließlich der größte Exportmarkt für Fynch-Hatton.

Das Digitalisieren der Verzollungen ist eines von drei Projekten, an denen VTS Vetten und ecovium derzeit arbeiten. Ein weiteres betrifft den Nachschub von NOS-Artikeln (Never Out of Stock), der mit Hilfe des WMS künftig gleichmäßiger über das Jahr verteilt werden soll. „Pro Jahr realisieren wir durchschnittlich fünf Anpassungsprojekte mit ecovium, wobei wir mit der Zusammenarbeit, der Qualität und Beratungskompetenz sowie der Umsetzungsgeschwindigkeit sehr zufrieden sind“, resümiert Küppers.

Erfahren Sie, wie VTS Vetten von maßgeschneiderten digitalisierten Prozessen profitiert

Hintergrund: VTS Vetten Textil- und Kontraktlogistik

Die VTS Vetten Textil- und Kontraktlogistik ist Teil der mittelständisch ausgerichteten Vetten-Gruppe. Das im Jahr 1931 gegründete Unternehmen ist ein leistungsfähiger Partner für umfassende Lösungen in den verschiedensten Bereichen der Logistik. Das Dienstleistungsportfolio erstreckt sich auf Teil- oder Komplettlösungen in den Sektoren Transport, Logistik, Lager, Textil- und Lkw-Service. Die Vetten-Gruppe hat ihren Sitz in Mönchengladbach und beschäftigt bis zu 400 Mitarbeitende.

Nach Gründung der Vetten Lagerlogistik im Jahr 1999 und dem Kauf weiterer Gelände in Waldniel und Viersen beträgt die Gesamtlagerfläche inzwischen mehr als 100.000 qm. Inklusive der Containerchassis, Auflieger und Anhänger umfasst der Fuhrpark mehr als 200 Einheiten. 2007 wurde der VTS Vetten Textilservice und 2012 der VNS Vetten Nutzfahrzeugservice gegründet.

Weitere Informationen zum Unternehmen unter: www.vetten-gruppe.de

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