Wiederbeschaffungszeit

Einleitung

Die Wiederbeschaffungszeit (WBZ) ist ein entscheidender Faktor bei der Materialbedarfsplanung in der Logistik und Betriebswirtschaft. Sie beschreibt die Zeitspanne zwischen der Auslösung einer Bestellung und der physischen Verfügbarkeit der Ware im Lager. Die WBZ ist von großer Bedeutung, um die passenden Bestellzeitpunkte zu ermitteln und somit die Lagerbestände niedrig zu halten und Bestellmengen zu reduzieren.

Beschreibung und Hintergrund

Die Wiederbeschaffungszeit gibt an, wie viel Zeit vom Zeitpunkt der Bestellauslösung bis zum Eintreffen und der Verfügbarkeit im Lager benötigt wird. Diese Zeitspanne umfasst verschiedene Einflussfaktoren, wie die Beschaffungsvorbereitung, die Produktionszeit beim Lieferanten, Qualitätskontrollen, die Liefer- und Transportzeit sowie die Materialannahme.

Anwendung in der Praxis

In der Praxis wird die Wiederbeschaffungszeit benötigt, um die passenden Bestellzeitpunkte zu ermitteln und somit die Lagerbestände niedrig zu halten und Bestellmengen zu reduzieren. Durch die Berücksichtigung der WBZ kann sichergestellt werden, dass die Ware rechtzeitig im Lager eintrifft und die Produktion oder der Verkauf nicht unterbrochen wird. Beispielsweise kann die WBZ bei der verbrauchsgesteuerten Materialbedarfsplanung verwendet werden, um den Meldebestand so zu wählen, dass bis zum Eintreffen der Bestellung noch ausreichend Waren auf Lager sind.

Vorteile und Herausforderungen

Die korrekte Berechnung der Wiederbeschaffungszeit bietet mehrere Vorteile, wie die Optimierung von Lagerbeständen und Bestellmengen. Durch die Berücksichtigung der WBZ kann die Lagerhaltung effizienter gestaltet werden, indem die Bestellmengen reduziert und die Lagerbestände niedrig gehalten werden. Eine Herausforderung bei der Berechnung der WBZ liegt darin, dass die erforderlichen Zeitfaktoren nie zu 100% akkurat sind, da sie auf Erfahrungen und Schätzungen basieren.

Aktuelle Trends und Entwicklungen

Aktuelle Entwicklungen in der Logistik und Betriebswirtschaft konzentrieren sich auf die Optimierung der Wiederbeschaffungszeit durch den Einsatz von Datenanalyse und künstlicher Intelligenz. Durch die Auswertung historischer Bestellvorgänge und die Berücksichtigung von Lieferkalendern können die WBZ genauer berechnet und die Lagerbestände weiter optimiert werden.