Fehlmenge
Einleitung
Eine Fehlmenge bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre den Teil einer Auftrags- oder Bestellmenge, der aufgrund von Lagererschöpfung nicht sofort geliefert werden kann. Dieser Begriff ist von großer Bedeutung in der Logistik und Betriebswirtschaft, da Fehlmengen zu hohen Kosten und Produktionsstillständen führen können, insbesondere in Branchen mit synchron laufenden Prozessen, die auf einen stetigen Warenfluss angewiesen sind.
Beschreibung und Hintergrund
Eine Fehlmenge tritt auf, wenn zwischen dem vorgegebenen und dem tatsächlichen Bestand eine ungewollte Differenz besteht. Dies kann bei der Entnahme, der Auslagerung oder der Warenannahme auftreten, wenn die im Auftrag oder der Bestellung genannte Menge nicht vollständig zum vereinbarten Termin lieferbar ist. Fehlmengen können auch gegenüber der Produktion bei der Versorgung durch die Beschaffung auftreten, wenn wichtige Roh-, Hilfs- oder Betriebsstoffe nicht ausreichend zur Verfügung stehen.
Anwendung in der Praxis
Ein typisches Beispiel aus der Produktion wäre, wenn wichtige Roh-, Hilfs- oder Betriebsstoffe zum jeweiligen Zeitpunkt nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Gründe für derartige Fehlmengen können etwa Lieferengpässe oder Störungen der Lieferketten sein, aber auch Marktkapriolen, sodass die betriebliche Materialwirtschaft nicht in der Lage ist, den Bedarf entsprechend zu beschaffen.
Vorteile und Herausforderungen
Fehlmengen gehen mit teils hohen Kosten einher, insbesondere in Branchen, wo Prozesse stark synchron laufen und auf einen stetigen Warenfluss angewiesen sind. Diese Kosten können durch Umsatzeinbußen, Strafzahlungen und Produktionsstillstände entstehen. Um Fehlmengen zu vermeiden, können Unternehmen Sicherheitsbestände anlegen, auf andere Lieferanten ausweichen oder technische Systeme wie Pick-by-Light oder Pick-by-Voice einsetzen.
Aktuelle Trends und Entwicklungen
Aktuelle Entwicklungen in der Logistik und Betriebswirtschaft zielen darauf ab, Fehlmengen durch verbesserte Prozesse und Technologien zu minimieren. Dies umfasst die Implementierung von Just-in-Time-Produktion, die Verwendung von Datenanalysen zur Vorhersage von Materialbedarf und die Integration von digitalen Tools zur Optimierung der Lieferketten.